
Leyla Öztürk, Resort Social Media und NextGen
Stell dir vor: Dein Chef schickt dir um 22 Uhr eine E-Mail und erwartet, dass du sofort antwortest. Deine Reaktion? Wenn du über 40 bist, öffnest du wahrscheinlich seufzend deinen Laptop. Wenn du zur Gen Z gehörst, denkst du vermutlich: „Lol, nope. 🙃“ – und das ist völlig okay!
Der große Clash der Generationen
Die Arbeitswelt 2025 gleicht einem TikTok-Duett zwischen verschiedenen Generationen – manchmal harmonisch, oft chaotisch, aber immer unterhaltsam. Als Digital Native und Social Media Chefin erlebe ich täglich, wie unterschiedlich die Vorstellungen von „guter Arbeit“ sein können.
Während meine älteren Kollegen (sorry, Kalle!) noch vom klassischen 9-to-5 mit Überstunden und Büropflicht schwärmen, hat meine Generation einen komplett anderen Vibe: Work-Life-Balance ist kein Bonus, sondern Grundvoraussetzung. Und nein, das macht uns nicht faul – nur realistischer.
Ghosting als Machtinstrument
Ein krasses Phänomen: 41% meiner Gen Z-Peers geben zu, potenzielle Arbeitgeber während des Bewerbungsprozesses einfach zu „ghosten“. Klingt respektlos? Vielleicht. Aber wie der Personalberater Bryan Driscoll es treffend formuliert: „Die Gen Z ist nicht aus dem Nichts heraus so mit Arbeitgebern umgegangen. Diese haben schon seit Jahrzehnten mögliche Kandidaten plötzlich geghostet.“
Wir drehen den Spieß einfach um. Jahrzehntelang wurden Bewerber mit endlosen Vorstellungsgesprächen, unbezahlten Probearbeiten und vagen Zeitvorgaben hingehalten. Jetzt, wo wir mehr Möglichkeiten haben, spielen wir nicht mehr mit. Und das ist kein Trotz – es ist eine Machtverschiebung.
Die Währung der Zukunft: Sinn statt Status
Was meine Generation wirklich will? Einen Job, der mehr bietet als nur Geld. Wir wollen:
- Purpose: Unsere Arbeit soll einen echten Impact haben
- Flexibilität: Remote, hybrid, 4-Tage-Woche – hauptsache selbstbestimmt
- Authentizität: Wir wollen uns nicht verstellen müssen
- Mentale Gesundheit: Burnout ist keine Auszeichnung, sondern ein Systemversagen
Die Daten sprechen für sich: 28% der Gen Z berichten, dass sie zu Angstzuständen neigen. Gleichzeitig sind Gen Z-Profis, die mentale Gesundheitsunterstützung am Arbeitsplatz erhalten, 19% zufriedener mit ihrem Job. Das ist kein Zufall!
Wir sind nicht faul, wir sind pragmatisch
Der Mythos der faulen Gen Z hält sich hartnäckig – aber die Zahlen erzählen eine andere Story. 39% der Gen Z-Profis sagen, dass sie in den nächsten sechs Monaten nach einem neuen Job suchen könnten (im Vergleich zu 28% bei älteren Generationen).
Das bedeutet nicht, dass wir unloyal sind. Wir suchen einfach nach Wachstum, Sinn und einer Umgebung, die unsere Werte respektiert. Wir sind die Generation, die Side Hustles normalisiert hat und Freelancing als legitimen Karriereweg betrachtet.
Die überraschende Finanz-Realität
Plot Twist: Gen Z ist finanziell viel verantwortungsbewusster als ihr Ruf! 59% der Gen Zler mit Neujahrsvorsätzen für 2025 planen, mehr Geld zu sparen – mehr als jede andere Generation. Seit 2017 ist die Zahl der 18-27-Jährigen, die Aktien besitzen, um 46% gestiegen.
Wir investieren in unsere Zukunft, aber definieren Erfolg anders. Für uns bedeutet Reichtum nicht unbedingt ein dickes Bankkonto, sondern die Freiheit, das Leben nach unseren Vorstellungen zu gestalten.
Brückenbauer zwischen den Generationen
Die schönste Überraschung? Wenn Generationen aufeinander zugehen, entstehen magische Momente. Eine 53-jährige Kollegin in einem Secondhand-Laden berichtet: „Ich hatte erwartet, dass sie oberflächlich sein würden – aber sie waren mitfühlend und aufgeschlossen.“
Diese Erfahrung ist keine Ausnahme. Wenn Boomer und Zoomer zusammenarbeiten, können beide Seiten unglaublich viel voneinander lernen. Die Älteren bringen Erfahrung und Weisheit mit, wir liefern frische Perspektiven und digitales Know-how.
Die neue Work Culture in 5 Hashtags
Wie würde ich die Work Culture 2025 zusammenfassen? Mit diesen Hashtags:
- #WorkLifeIntegration – Die Grenzen verschwimmen, aber bewusst
- #MentalHealthMatters – Psychische Gesundheit ist kein Luxus
- #PurposeDriven – Sinnvolle Arbeit statt sinnlosem Grinding
- #FlexibilityFirst – Anpassungsfähigkeit als Kernkompetenz
- #AuthenticLeadership – Führung durch Verletzlichkeit statt Autorität
Mein persönliches Fazit
Als jemand, der zwischen den Welten wandelt – jung genug für TikTok-Trends, aber alt genug, um die Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu verstehen – sehe ich eine riesige Chance in diesem Generationenwandel.
Die perfekte Work Culture entsteht nicht durch das Diktat einer Generation, sondern durch respektvollen Dialog. Wir müssen aufhören, uns gegenseitig zu labeln („faule Gen Z“ vs. „veraltete Boomer“), und anfangen, voneinander zu lernen.
Oder wie ich es in meinem nächsten TikTok sagen würde: „Die Zukunft der Arbeit? It’s giving collaboration, bestie! 💅“
Folge mir für mehr Insights zur Gen Z-Perspektive auf @LeylaLovesTech oder in unserer TikTok-Serie „Heilbronn Next“, wo wir nächste Woche eine spezielle Folge zum Thema „Generationenkonflikt am Arbeitsplatz“ veröffentlichen!
Quellen
- https://www.focus.de/panorama/welt/gen-z-bewerber-ghosten-unternehmen-ehe-sie-ueberhaupt-eingestellt-sind_37cfeb6d-6f76-4a92-be8c-0f0f661ab59d.html
- https://www.businessinsider.de/leben/millennials-und-gen-z-ich-bin-53-und-habe-mich-in-der-jungen-generation-geirrt/
- https://www.gwi.com/blog/generation-z-characteristics