„Des Wollhaus – vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger?“
Von Karl-Heinz „Kalle“ Schmid
Wer in Heilbronn aufgewachsa isch, der kennt’s Wollhaus. Seit über 40 Johr stand i jetzt als Journalist an derer Kreuzung und hab g’seha, wie sich alles verändert hot. Vom alta Busbahnhof bis zum heutiga „Sorgakind“ – i war dabei.
Jetzt steht wieder a große Veränderung a: Der Investor Arthur Neufeld will des Areal komplett umkrempla. Aber – und des isch typisch für d’Stadt – nix wird so heiß gessa, wie’s kocht wird.
Grad hot dr Neufeld nämlich verkündet, dass er wega de hoga Bauzinsa sein Plan überdenga muss. Statt de ursprünglich g’planta 100 Milliona Euro wird’s wohl a bissle weniger werda. Was genau bleibt und was fliegt – do schweigt sich dr Investor no aus.
Aber i sag’s mal so, wie’s isch: Mir Heilbronner hend scho so manches Großprojekt erlebt. Von dr Stadtgalerie bis zum Bildungscampus. Manchmol war’s a Erfolg, manchmol – nuja, sag mr mal – „ausbaufähig“.
Was mi als alta Heilbronner besonders interessiert: D’Markthalle soll bleiba. Des wär au wichtig für d’Stadt. Wenn i an mei Jugend denk, do war des Wollhaus a Treffpunkt. Do hot ma sich g’seha, g’schwätzt, a Viertele drunga.
Bis zum Sommer soll dr Gemeinderat s’neue Konzept präsentiert kriega. I kenn viele von dene Stadträt no aus meiner Zeit bei dr Stimm. Die werda sich des ganz genau aguggga – do bin i mir sicher.
Ois Fazit sag i mol: Des Wollhaus isch und bleibt a Heilbronner Institution. Ob’s jetzt a Luxus-Projekt wird oder ebbes bodenständigeres – wichtig isch, dass es endlich vorwärts goht. Denn oin Stillstand könna mir uns an derer wichtiga Stelle nemme leista.
Mir bleibt jetzt bloß zu hoffa, dass dr Neufeld au ohne die ganz große Finanzspritze ebbes Gscheits auf d’Beine stellt. Denn ois sag i euch: Des Wollhaus hot scho bessere Zeita g’seha – und die sollt’s au wieder kriega.
(Karl-Heinz „Kalle“ Schmid isch seit über 40 Johr Journalist in Heilbronn und kennt die Stadt wie seine Westentasche. Er leitet s’Ressort Lokales bei HEIMATNERD.74)